Sauna-Ranking Plätze 1 - 5



Platz 1 - Loft Spa Alte Ölmühle (Wittenberge)

Moin liebe Leude,

 

Anfang März war ich mit meiner Freundin in Wittenberge (zwischen Hamburg und Berlin) unterwegs, weil wir auf einem Geburtstag eingeladen waren. Bevor wir uns abends Suff und Futter hingeben wollten, hat es mich magischerweise (wieso nur?) in das örtliche „Loft Spa Alte Ölmühle gezogen“.
Ein LOFT Spa… Warum dieser Name? Was soll hier so besonders sein? Ich habe es direkt als meine Mission gesehen für Euch alles über dieses Spa herauszufinden.

Also aus mit den Klamotten (endlich wieder) und hin da.
Dort angekommen fiel sofort auf, dass es innen wirklich den Flair eines Lofts hatte, allerdings mit dem Charme eines alten Fachwerkhauses. Anno 1900 trifft neue Moderne. Die Aufmachung gefiel mir soweit und es herrschte eine ruhige entspannte und muschelige Atmosphäre. Vielleicht lag es daran, dass kaum andere Menschen zu bemerken waren und wir uns sehr allein vorkamen – was ich allerdings dem sehr hohen Preisen (Tageskarte 36,50€) zuschreibe.

Das Spa erstreckt sich über eine lange Strecke und füllt diesen Platz mit 7 Themensaunen und 1 Dampfbad. 7 Themensaunen!!! Da war ich bereits begeistert. 4 bis 5 Saunen sind üblich. Ich war gespannt was mir geboten wird. Ich habe mich direkt auf die Suche nach dem Highlight des Spas gemacht, von dem ich schon gelesen hatte. Die Panorama-Sauna. Kurz danach gefunden, sofort betreten, stand ich in der riesigen Sauna, an deren Ende die Fassade vollverglast war. Ich musste mich unverzüglich splitternackt an die Scheibe stellen und der Außenwelt mein bestes Stück kredenzen während ich selbst einen wundervollen Ausblick auf die Elbe genossen habe – ein Stück Hamburger Heimat. Herzerwärmend. Langsam füllte sich die Sauna mit mehr Menschen (4 in Summe), daran gelegen, dass ein Aufguss folgen sollte. Diesen skippte ich vor lauter Spannung was mich noch erwarten wird. Später habe ich herausgefunden, dass Aufgüsse nur in der Panorama-Sauna (jede Stunde einmal) stattfinden – sehr angenehm in meinen Augen, um Aufguss-Tourismus zu umgehen.

Das nächste persönliche Highlight meiner Reise war die 60 Grad Zitronensauna - mit Schalen gefüllt mit Wasser und Zitronenscheiben. Im Prinzip eine Bioduft-Sauna. Bei den 60 Grad blieb ich eine knappe halbe Stunde liegen. Vielleicht dem geschuldet, dass ich leicht eingedöst bin. Es war einfach so mollig warm.

Im Anschluss habe ich noch eine Runde durch die Kesselsauna gedreht für ein paar schon (N)Aktfotos von mir und durch die kleinere finnische Sauna, um meiner holden Maid meine Wedeltechniken stolz zu präsentieren (die sie aber eigentlich schon aus dem Schlafzimmer kannte).

Nach der ganzen Anstrengung musste ein Nickerchen in der Salzgrotte her. Wasser, das eine Salzwand runterplätschert, gedimmtes Licht und 20 Sekunden später war ich schon eingeschlafen. Meine Freundin folgt schon bald ins Lummerland. Die Salzgrotte war dafür perfekt. Es gab noch 2 andere, offene Ruhebereiche mit Kamin (ich steh total auf Kaminzimmer), aber die waren mir zu offen, laut und unruhig. Salzgrotte sei Dank haben wir ein bisschen zu lange geschlafen, aber das Dampfbad musste noch schnell inspiziert werden! Kurz gefasst: Klein, aber fein. Nur der sehr rutschige Boden vor dem Dampfbad war etwas störend.

Dann mussten wir auch schon los und uns für unsere harten Tätigkeiten mit Speis und Trank belohnen lassen. (Leider haben wir erst beim Verlassen mitbekommen, dass es noch eine Rooftop-Area gab – aber da war die Wurst schon gegessen).

 

In Summe gebe ich dem „Loft Spa Alte Ölmühle“ 3,5 von 5 Svunkten (Sven-Punkte) – die genaue Svunkte-Verteilung findet Ihr in der Grafik ganz oben.

 

Euer Saunatester / Saunameister Sven

 

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Zur Website: https://loft-spa.de/


Platz 2 - Wellnessmersiel (Ostfriesland)

Nach dem Pangea Festival Ende August waren meine Freundin und ich von den dortigen Ekstasen dermaßen im Eimer, dass wir uns danach kurzfristig überlegt haben ins Ostfriesland zu fahren und dort ein bisschen die Inseln und die Landschaft zu erkunden und vielleicht doch den ein oder anderen Grog zu trinken.

 

Auf dem Weg dorthin kam uns die großartige Idee zu schauen, ob es dort nicht in der Nähe eine Therme gibt. Und tatsächlich war dem auch so und tatsächlich hatte ich die Therme namentlich auch schon einmal auf dem Schirm. Im wunderschönen Mini-Örtchen Nessmersiel befindet sich nämlich das WellNessmersiel (was für ein großartiges, geniales und zugleich bescheuertes Wortspiel :D).

 

Wir haben uns also nicht lumpen lassen und haben uns auf kürzestem Wege auf dem Weg dorthin gemacht. Angekommen, war ein kleiner schnuckeliger Parkplatz vorhanden, auf dem auch gar nicht viele Autos vorhanden waren. Corona? Geheimtipp? Pures Glück? Wir wollten uns überraschen lassen. Aber von außen konnte man bereits feststellen, dass es weniger eine Therme als ein Spa ist (was ich grundsätzlich immer begrüße).

 

Kurzerhand haben wir das Spa betreten und waren direkt etwas verdutzt und ein wenig am Lachen. Denn im Eingangsbereich gegenüber von der Rezeption befand sich ein offener Friseursalon. Auf´m Dorf ergeben sich einfach wahnwitzige Symbiosen, die das Gesamtbild in diesem Fall aber noch charmanter gemacht haben.

 

Wir wurden nach unserer Anmeldung vom Inhaber und Chef-Saunameister Uwe herzlichst in Empfang genommen. Selbst stand er vor uns nur in Kilt und mit Handtuch um den Hals – so wie es sich für einen wahren Saunameister gehört (und ich weiß wovon ich spreche).  Wir durften sogleich in die Umkleidekabine – Damn… Badelatschen vergessen… Aber Uwe stand uns gleich zur Seite und wir konnten welche leihen. Wieder zurück in die Kabine. Aber eigentlich benötigt man die Kabine nicht wirklich. Ich habe mich umgezogen und nur meinen Saunameister-Kilt angezogen, DENN (ein Weltwunder) im gesamten Spa herrscht Textilfreiheit. Badesachen von Grund auf im gesamten Spa verboten. Das Paradies für einen Nudisten wie mich. Unsere Taschen haben wir im Anfangsbereich auf einer Ablagefläche verstaut und haben sofort das Spa erkundet bzw. eine kleine, aber feine Führung von Saunameister Uwe erhalten.

 

Los geht es mit dem großen „Tepidarium“. Ich weiß nicht warum ich dieses Wort noch nie zuvor in einer Therme gesehen habe. Es klingt so weise, wohlwollend und entspannend. Im Prinzip ist das Tepidarium ein lauwarmer Raum zum Entspannen und mit den klassischen Fußbecken zur Vorbereitung des Körpers auf die Hitze. Aber selbst diese Fußbecken wurden hier elegant eingesetzt im römischen Mosaikstil in Form eines Brunnen. Stil wird hier vollkommen gelebt. Hinter einer Wand befinden sich zwei Duschen und in einem kleinen Nebenraum Sitzmöglichkeiten mit Acker-Blick für „Snack und Schnack“, denn auch kleine Köstlichkeiten können frisch ins Spa bestellt und dann hier verzehrt werden.

Links vom Fuß-Brunnen und damit halbwegs gegenüber befinden sich das Dampfbad UND das Hammam. Auch ein äußerst seltener Anblick. Aber leider war beides aufgrund von Corona noch gesperrt…

 

Ein paar Meter weiter befanden sich dann allerdings die finnische Sauna und die Bio-Sauna. Beides klein, aber mehr als fein. In beide Saunen passen schätzungsweise 5 – 8 Personen, je nachdem wie sehr man kuschelt. Die Finnische hat mit ihren knappen 95 Grad uns zum Anfang gleich richtig eingeheizt. Danach zum „Abkühlen“ noch ein Sprung in die 80 Grad warme Bio Sauna und ein bisschen runterfahren.

Nach den ersten beiden Saunagängen sind wir leicht bekleidet, wie es hier ja erlaubt ist, weiter nach hinten durchgegangen und wollten zum Schwimmbecken. Aber auf dem Weg dorthin wurden wir von Saunameister Uwe und seinem zweiten Saunameister abgefangen und wir mussten uns erst einmal über meine ganz eigensinnigen und ungewöhnlichen Saunameister-Tätigkeiten austauschen und herzlichst lachen. Bis Saunameister Uwe meinte, dass ich die nächste Saunarunde schmeißen muss und er alles sehen will was ich normalerweise auf Festival auch in meiner Sauna abziehe. Und natürlich lässt Saunameister Sven sich nicht lumpen!

 

Aber bevor es zum Party-Aufguss geht hatte ich noch ein bisschen Zeit und wir sind ins Bad zu dem großen Schwimmbecken. Vom Schwimmbecken aus hatte man über die vollverglaste Außenfassade einen grandiosen Blick auf…. ACKER und Natur in ihrer reinsten Form. Welch eine Erholung für Körper und Sinne. Aber nun ab ins Wasser, NACKT. Denn das gesamte Spa ist immer noch textilfrei. Welch eine Erlösung den Aal mal frei schwimmen lassen zu können. Und das Wasser hat dabei auch noch angenehme Temperaturen, die zum Verweilen einladen, sodass man länger als üblich im Becken bleiben möchte und bleibt.

Aber wenn man in die Pflicht genommen wird, dann muss man auch abliefern. 17 Uhr. Saunameister Sven gibt eine Gast-Session. Die Menschen „stürmen“ schon vor meinen Augen zur ausgewählten Sauna (eine weitere Finnische Sauna in einem kleinen Häuschen auf dem Außengelände). Ich bereite noch schnell mein Aufguss-Aroma vor. Und dann geht es los. Auch hier leider nur weniger Gäste als üblich aufgrund von Corona. Aber das macht nichts. Denn ich habe die Herausforderung gesehen: 1. Aufgrund der Spontanität kein Alkohol; 2. Ein deutlich älteres (und vernünftigeres) Klientel als üblich. Aber am Ende habe ich die Herausforderung gemeistert, die Leute haben gelacht und meine Show gefeiert. Zum Schluss noch Sitting Ovations und ich habe abgedankt. Den Einsatz werden die Gäste wohl so schnell nicht wieder vergessen.

Zum Ausklang noch ein paar kleine private Saunarunden, ein gefühltes Nickerchen im Ruheraum und ein ausgiebiger Plausch mit Saunameister Uwe und ein paar anderen Gästen. An dieser Stelle muss man auch noch einmal erwähnen und loben, dass sich Uwe die ganze Zeit herzlichst um uns gekümmert hat. Uwe hat für meine Freundin ein Haargummi beim Friseur besorgt, wir konnten Badelatschen leihen, haben eine ausgiebige Führung, ich durfte Gast-Aufgießer sein, uns wurde bei der Auswahl der Gaststätte für den abendlichen Schmaus geholfen und wir haben eine Privatberatung für die weitere Reise bekommen.

Ganz ehrlich?

Würde das WellNessmersiel in oder nahe Hamburg liegen, wäre ich mindestens einmal die Woche dort. Wer also in der Nähe wohnt, dort einmal in die Gegend reist oder auf der Durchfahrt vorbei fährt, der bekommt von mir die eindeutige Empfehlung hier vorbeizuschauen und dieses unglaubliche Nackidei-Paradies zu genießen.

 

Vielen Dank an Uwe und Kia – bis zu unserem nächsten Besuch :)

 

 

Hier geht es zur Website vom WellNessmersiel: https://www.wellnessmersiel.com/

 

 

 

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Platz 3 - Bretterbude in Heiligenhafen

Im Sommer 2019 mal wieder das Männerwochenende mit Kollegen in Heiligenhafen in der Bretterbude in einer der Butzen verbracht. Wenn ihr ein Hotel sucht, das kein Hotel ist, dann müsst ihr mal so eine Butze beziehen. Diese ähneln eher neumodernen, aber gemütlichen Ferienhäusern – mit Teil-Meerblick (Ostsee)! Aber genug von den Butzen! Natürlich hat sich die Bretterbude nicht lumpen lassen und einen eigenen Spa-Bereich angelegt. Ich habe schon viele Hotel-Spas / Day-Spas gesehen. Meistens schlicht oder kahl, aber sauber gehaltene Kleinstparadiese, die sich dem Stil des Hotels anpassen und daher leider meist kühl und unentspannt wirken.

 

In der Bretterbude begeht man das Spa über einen versteckten Eingang und befindet sich hinter der Tür direkt in einem Gang, der einem langen Schlauch ähnelt (und damit auch mir – höhö). Zu Beginn liegen direkt frische Handtücher aus und ausreichend Wasser steht bereit. Auf den ersten Blick wirkt das Spa ungefähr wie jedes Hotel-Spa. Aber nicht lang schnacken, „Schlach“ in Nacken und schnell in die Sauna. Die Sauna ist mittelgroß für ein Hotel. Man kriegt keine Platzangst, fühlt sich aber auch nicht einsam und verlassen. Pluspunkt für den Eimer mit Kelle, der zum eigenen Aufguss nach privatem Gusto einlädt. Minuspunkt für den Aufguss-Trichter – bedeutet am Eingang ist ein Trichter angebracht, in den man Wasser eingießt, welches über eine Leitung zum Sauna-Ofen transportiert wird (welcher sich hinter / unter der hintersten Bank versteckt) und sich dort über die Saunasteine gleichmäßig verteilt. Mein Saunabuddy hielt sich skeptisch, aber ich leitete zur Erfrischung der trockenen Hitze einen großen Aufguss in den Trichter und fing an zu wedeln – wie gewohnt erst „so“ und dann mit dem Saunafächer. Wir staunten nicht schlecht, weil sich die Hitze trotz des verlagerten Ofens sehr gut verteilte und wir beide ordentlich ins Schwitzen kamen. Geht also auch so! Nichts ist unmöglich für mich!

 

Und nach der Sauna? Pause? Nein! Direkt weiter in das danebenliegende Dampfbad und ein bisschen Abperlen. Zu Beginn war guter Dunst vorhanden. Die Dampfmaschine hat nach unserem Eintreten aber nochmal ordentlich Einen raufgeschaufelt. Wer den Film „The Fog“ kennt – ungefähr so. Geil.

Nach dem Dampfbad ging es rüber in die Dusche zum kalt Abbrausen. Und dann folgt selbstverständlich ein Nickerchen. Den langen Schlauch entlang (höhö) kamen direkt 2 Überraschungen, die für mich dieses Spa so besonders machen. Auf der linken Seite befindet sich der „Urwald“. Ein gut temperierter Raum, der sehr dunkel gehalten wird, an den Wänden Decken mit Farben und Deko einen Urwald nachgebaut. Auf dem Boden Kunstrasen. Und wo liegt man nun zum Nickern? Auf dem Kunstrasen? Nein! Auf verdammten Hängematten – wie geil ist das denn? Wir haben uns sofort reingelegt und ich wollte direkt wegnickern, aber bevor mir das gelang hörte ich aus der Nachbarmatte meinen Kollegen bereits schnorcheln. Dem wollte ich mich nicht enthalten und schloss mich direkt an. Großartig!

 

Und die zweite Überraschung? Auf der anderen Seite wurde ein künstlicher Strand angelegt. Wer also nach dem Saunieren das Bedürfnis hat die Füße in Sand zu stecken und vom Strand zu träumen oder einfach in Ruhe eine Sandburg bauen will, der ist hier richtig aufgehoben.

 Am Ende zeigt die Bretterbude selbst im Spa das, was sie gut kann. Außergewöhnlich sein. Das Bretterbuden Spa hat sich zu einem meiner Lieblinge erarbeitet. Chapeau und bis zum nächsten Besuch.

 

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Zur Website: https://www.bretterbude.de/


Platz 4 - Lopesan Corallium Spa & Thalasso                  (Maspalomas, Gran Canaria)

Moin Jungs und Mädels,

 

Anfang 2019, im März bin ich mit meiner Freundin vor der deutschen Frühjahrskälte auf die Kanaren geflüchtet, nach Gran Canaria – unserer zweiten Heimat. Passend dazu hatte ich noch einen Gutschein für das Thalasso Spa Corallium Villa del Conde in Maspalomas. Pffff… wieso auch nicht bei 40 Grad Außentemperatur in ein Spa gehen??? Als Saunameister Sven war es aber eine Pflicht und irgendwie [KS1]  ein Reiz. Und solltet Ihr mal auf den Kanaren sein, hilft Euch bestimmt dieser Eintrag.

Kommen wir zur Sache. Das Spa befindet sich mehr oder weniger unterirdisch unter der Küstenpromenade direkt am Ozean. Nach ein paar Unwegsamkeiten haben wir dann auch den gefühlt versteckten Eingang gefunden. An der Kasse bekommt man sogleich auch einen Spa-eigenen Bademantel und etwas plastik-artiges in einem kleinen Tütchen. Der Service stimmte soweit. Um das zu toppen fehlte nur noch ein Angestellter, der mich aus- und anzieht (aber das hätte auch nur Mord und Totschlag mit meiner Freundin gegeben). In der Kabine lüftete ich auch direkt das Geheimnis um die kleine Plastiktüte – es war eine kleine Plastik-Duschhaube drin, wie aufmerksam.

Im Hauptbereich des Spas angekommen machte ich mich als erstes in das große Thalasso Schwimmbecken auf. Ich war gerade am Runterfahren, ankommen und wohlfühlen, als…. eine nette Mitarbeiterin mich fragte wo mein Häubchen sei. Mein Häubchen? Ist das jetzt nur ein sprachenbedingtes Missverständnis? Weit gefehlt! In der kompletten Anlage ist es Pflicht in den Schwimmbecken diese Badehauben zu tragen. Aus hygienischen Gründen. Ehrenhafter Ansatz, nur leider bezweifle ich, dass diese Hauben etwas bringen, weil die Haare trotzdem in Kontakt mit dem Wasser kommen. Immerhin gab es auch kein Häubchen für meinen maskulinen Bart – zum Glück! Nichtsdestotrotz konnte ich auch mit Häubchen das große Wellness-Becken in vollen Zügen genießen.

 Im Anschluss sind wir ins nächste Becken – dem Floating Becken. Also einem Becken mit so hohem Salzgehalt, dass man nicht untergeht. Im Prinzip eine Miniversion vom Toten Meer. Wir haben uns nieder gelassen und sind langsam von einer Ecke in die nächste Ecke des Beckens getrieben. Und ihr werdet es nicht glauben, aber ich konnte dabei sogar einschlafen. Einfach nur großartig.

 

Nach zweierlei Schwimmeinheiten kribbelte es aber in meinen Fingern und ich musste den Saunabereich inspizieren. Verständlicherweise habe ich in dieser Klimazone so nah am Äquator keine 8 Saunen sondern nur eine 80° Sauna und zwei Dampfbäder vorgefunden. Bei der Sauna handelte es sich um einen Trockensauna ohne eigene Aufgussmöglichkeit. Leider optimierte dies die Nutzung nicht, weil die Sauna sehr trocken war. Nach eigenem Empfinden sollte das automatische Aufguss-System noch einmal optimiert werden. Außer die Spanier lieben Sauna a la Sahara. Die daneben liegenden Dampfbäder erwiesen sich als Eukalyptus- und Zitronenbäder. Im Eukalyptusbad konnte ich es leider nur ein paar Minuten aushalten, weil der Dampf dermaßen mit Aroma-Ölen getränkt war, dass er in den Augen nur gebissen hat. Das Zitronenbad schaffte aber Gott sei Dank willkommene mildere Abhilfe. Also doch lieber noch zwei Runden in die Trockensauna. Während der knappen Stunde waren wir in dem Bereich alleine – sehr angenehm so ein kleines Spa in Ruhe genießen zu können.

 Nach einer ausgiebigen Saunarunde ist ein Nickerchen im Ruhebereich Pflichtprogramm. Am Hauptbecken befinden sich verteilt riesengroße Liegen aus Stein, die von innen auf gefühlte 40° aufgeheizt werden. Sehr verführerisch, nur war es mir etwas zu laut und das Wetter draußen auch zu schön. Also war der Plan draußen auf einer Liege die Plauze in die Sonne zu halten. Im offenen Bereich spazierte ich durch eine Art japanischen Garten mit kleinen Brücken, Grünflächen, Bächen und japanischen Häusern. Der Anblick verschaffte viel innere Ruhe zumal es tatsächlich ruhig war. Am Ende des japanischen Gartens befand sich noch ein kleiner versteckter Durchgang. Ich hatte so meine Vermutung und zugleich die Hoffnung, dass es so sei. Und Halleluja, leck mi die Söck, ich hatte Recht. Es befand sich dort eine Außenterrasse über den Klippen des Ozeans und weit und breit gab es nur Wasser zu sehen. Ungelogen für mich die schönte Art eines Ruhebereichs. Außer dem Wellenrauschen keine Geräusche, angenehme Hitze und Sonne, und überall nur blau wo das Auge hinsah. Eigentlich wollte ich noch einmal in die Sauna, aber diesen einmaligen Bereich konnte ich nicht mehr verlassen.

Leider war unser Aufenthalt zeitlich auf 3 Stunden begrenzt, sodass wir uns nach genussvollen Momenten auf der Außenterrasse wieder auf den Weg nach draußen machen mussten. Knappe 35 Euro für ca. 4 Stunden sind doch sehr happig, aber nichtsdestotrotz kann ich einen einmaligen Besuch in diesem Spa nur empfehlen!

Sauna-tastische Grüße,
Euer Saunameister Sven <3

 

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Zur Website: https://www.lopesan.com/de/corallium-wellness/


Platz 5 - 25 hours hotel Langstraße

Ein Hotel, hoch wie die Nacht, mitten an der öffentlichen Hauptverkehrsschlagader Zürichs in Hinblick auf seine Zugverbindungen? Das soll schön sein? Tatsächlich muss ich das vorwegnehmen, denn auch wenn man kein Train-Spotter ist, so ist dieser Anblick aller ein- und ausfahrenden Züge aus Zürich mit der Zürcher Stadt- und Gebirgslandschaft im Hintergrund ein einmaliger Anblick.

 

Das Hotel selbst ist diesmal aufgrund seiner Außendekoration und der Neon-Fassaden-Anlagen weniger unscheinbar als das Schwesterhotel Zürich West. Im Eingang waren wir witzigerweise erst einmal irritiert, ob es sich beim Empfang um den des Hotels handelt, weil dieser absolut untypisch für einen Empfang aussah und oben drüber „Leihhaus“ stand. Aber meine charmante, fast peinliche Frage (für alle außer mich, weil mir ja bekanntermaßen nichts peinlich ist), wurde selbstredend positiv beantwortet und wir konnten einchecken.

 

„Check In eigentlich erst ab 15 Uhr, aber wir schauen mal was mir machen können. Einen Moment. Euer Zimmer ist noch nicht bezugsfertig, aber dann gebe ich euch einfach ein anderes Zimmer im obersten Stockwerk.“ Wow! Wir waren um 11 Uhr schon da und haben mit allem gerechnet außer diesem Service. Schwupps, sind wir auch schnell in den 7. Stock gefahren und haben nervenkitzelnd langsam die Tür geöffnet, mit der Einstellung, dass das Zimmer wohl kaum cooler als im Zürich West sein kann. Und dann kams. BÄÄÄÄÄM. Wie eine Bud Spencer Klatsche ins Gesicht und ich kam aus dem Lachen und Kichern nicht mehr raus.

 

Das Zimmer ist viel größer geworden, am Ende mit einer fast vollständig verglasten Außenwand und wo wir schon bei Glas sind: Verdammt nochmal, eine vollständig verglaste, viereckige Duschkabine mitten im Raum. Wer lässt sich bitte so einen geilen Scheiß einfallen? Und on top noch mit einer großen Regendusche? Es gibt auch Bilder davon wie ich dusche, aber das erspare ich euch hier lieber. Aber auch der Rest des Zimmers war wieder trivial zusammengewürfelt, aber dennoch aufeinander abgestimmt. Großartig.

Und wer hätte es geglaubt oder erwartet? Im obersten Stock befindet sich auch das Spa. Und als wäre es Absicht gewesen auch nur 3 Türen von meinem Zimmer entfernt. Sauna, und Action! Auch hier befindet man sich beim Betreten des Spas zuerst im „Gym“. Paar Geräte, paar Utensilien. Nicht mein Fokus. Und dann steht man auch schon wieder vor dem nächsten Sauna-Meteoriten von Holzklotz, der sich einfach präsent und allumfänglich in den zarten Raum reinschrubbt und einen absolut martialischen Eindruck hinterlässt und dabei fasziniert und größtes Interesse weckt.

 

Links vom Meteoriten befindet sich der Hygienebereich mit 3 verschiedenen Duschmöglichkeiten und einem Look, der an ein Schwimmbad aus den 1980ern erinnert, aber in hochpolierter und sauberer Form. Alter Charme ohne einen „ranzigen“ Beigeschmack. Lecker. Am Duschbereich vorbei kommt das stille Örtchen, der Küchenbereich und die Handtuchauslage. Sauberes Örtchen, saubere Küche, Handtücher en mass, eiskaltes Leitungswasser aus dem Zapfhahn, Rehydrationsangebote von Tee bis… meinem immer noch absoluten Highlight: der gratis Mini Bar mit Schweizer Craft Beer. Chapeau und Zisch!

 

Den Rücken wieder zur Sauna gewandt, steht man vor der kleinen Innenterasse mit verschiedenen Liegen und dem vollverglasten Ausblick auf das bereits erwähnte Hauptschienennetz, die Stadt und das Gebirge. Ich wurde sofort vom Ausblick abgeholt und in den Erholungsmodus versetzt und das eiskalte Craft Beer in meiner Hand schmeckte gleich viel viel viel besser.

 

Aber nun erst einmal in die Sauna mit knackigen 90 Grad Celsius. Und auch hier ist die Saunafront vollverglast, sodass man aus der Sauna heraus auch diesen wunderbaren Blick genießen kann. Die Sauna in der Langstraße ist rustikal gehalten mit Holz im leichten Shabby Look. Das Holz war aber nichtsdestotrotz von guter Qualität und in einem hervorragenden Zustand.

Die Aufgüsse konnte man auch hier wieder selbständig machen und ohne einer bereits fertigen Mischung aus hochkonzentrierten Essenzen und Ölen, von denen ich bekanntermaßen nichts halte. Der Ofen ist von der Marke Harvia - also auch hier wurde nicht am Geld gespart. 

Zum Glück war auch nicht so viel los den Tag bzw. gar nichts los. Wenn man alleine ist, dann verhält man sich ja doch noch mal etwas anders und so konnte ich die ganze zeit splitterfasernackt im Spa herumtänzeln. Und nach den Sauagängen (4 waren es am Ende; wobei ich am liebsten den ganzen Tag dort verbracht hätte!) bin ich dann auch immer nackt auf der Außenfläche herumstolziert und habe mich nur zu gut gefragt, ob man mich aus den vorbeifahrenden Zügen dort oben als Nackedei stehen sehen konnte. Aber das wird wohl immer ein kleines Geheimnis zwischen mir und dem 25hours Hotel bleiben.

 

Die Anekdote des Tages war, dass ich nachts noch einmal in den Spa Bereich bin, um mit leckerem Craft Beer eine letzte Saunarunde bei voller Dunkelheit und einem nochmal anderen Bild der Stadt zu genießen. Wie ich aber bin, konnte ich auch nicht widerstehen der Stadt bei kompletter Dunkelheit meinen wohlgeformten Körper zu präsentieren.

Ich hoffe, ich habe für Zürich genau so einen bleibenden Eindruck hinterlassen, wie dieses Hotel bei mir. 

Das 25hours Hotel Zürich Langstraße ist ein modernes, komplexes und kunstvoll eingerichtetes Hotel mit ganz vielen kleinen und großen Überraschungen, die man einfach nicht erwartet oder kommen sieht. Wer sich also mal nach Zürich begibt, der sollte unbedingt in diesem Hotel residieren, muss dann aber auch zwangsweise ein paar Spa-Stunden einplanen!

 

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Hier geht es zur Website: https://www.25hours-hotels.com/hotels/zuerich/langstrasse