Sauna-Ranking Plätze 16 - 20



Platz 16 - SIDE Design Hotel Hamburg

Nach Hamburgern Hotel Klassikern, wie dem Grand Elysee oder dem Hotel Atlantik, hatte ich mir für dieses Jahr ein neues Ziel auf die Flagge geschrieben: das SIDE Design Hotel am Hamburger Gänsemarkt.

 

Ich war dort schon einmal für einen Tagesworkshop zu Besuch und war schlichtweg angetan vom Inneren des Gebäudes (von außen sieht es eher unscheinbar und wie ein Mini-Hochhaus aus). Also warum nicht dort einfach mal nächtigen und dann entspannt und ausgiebig den hotel-eigenen Spa-Bereich für Euch auskundschaften.

Ab ins Hotelzimmer, ab in meinen Saunameister-Bademantel (psssst… jetzt auch in meinem Online Shop erhältlich), ab in den Fahrstuhl und dann ab ins… Spa… Aber wie komme ich da nur hin? :D Klar, im Fahrstuhl ist ein Knopf für den Spa Bereich (der übrigens im 3. (!) Untergeschoss liegt – finde ich sehr imposant), aber irgendwie wollte dieser nicht.

 

Da das Hotel, das Ambiente und die Mitarbeiter so außerordentlich stilvoll auftreten, wollte ich nicht im Bademantel zur Rezeption stiefeln. Also wieder ins Zimmer und normale Sachen anziehen. Unten an der Rezeption habe ich dann erfahren, dass man sich wegen Corona einen 1-stündigen Zeitslot buchen muss und maximal 3 Haushalte sich im Spa aufhalten dürfen. Zu meinem Glück waren direkt noch 2 Zeitslots frei. Also wieder hoch, wieder umziehen und wieder in den Fahrstuhl. Und siehe da, meine neue Zauberkarte von der Rezeption funktioniert und kutschiert mich in das 3. Untergeschoss.

 

Dort angekommen sieht man direkt, dass es im Design-Hotel natürlich ein Design-Spa geben muss. Vom Eingangsbereich bis zu den Lockern und Umziehkabinen / Privatduschen. Es kam so ein bisschen das Gefühl eines „Beach-House“ auf und man fühlte sich glatt wohl hier. Und während ich wie so ein Bescheuerter leere Privatduschen fotografierte, kam eins meiner Lieblingsgeräusche unmittelbar in mein Ohr gedrungen: plätscherndes Wasser. JACKPOT. Ein Schwimmbecken ist eine echte Aufwertung für ein Hotel-Spa! Supa-dupa-Premium wird es dann noch mit einem Whirlpool.

A la „Herzblatt“ öffnete ich langsam die milchige Zugangstür zum Spa. Trommelwirbel in meinem Kopf. Und schon wieder: Jackpot! Und was für einer. Schwimmbecken, Whirlpool, tausende Handtücher, Kuschelecken, Holzliegen und alles in einem sehr stilvollen farbigen Mix. Nennt sich sowas dann „Design-Wellness“? Zu viele Fragen in meinem Kopf. Entspannung musste her. Zu meinem Glück war ich zu dem Zeitpunkt auch noch der einzige Haushalt im Spa und konnte mich richtig austoben und auch nackt herumtanzen.

 

Erst schwimmen oder erst saunieren? Natürlich erst duschen. Der Plan stand. Erst in den heißen Whirlpool, dann in den kalten Swimming Pool und dann in der Sauna aufheizen und abschließend ein Nickerchen – vielleicht sogar im Whirlpool. Ich bin halt ein Genie. Ich stieg sogleich in den Whirlpool und in dem Moment ereilte mich auch schon die größte Enttäuschung des Tages. Der Whirlpool (zwar dauerhaft mit eingeschalteten Massagedüsen) war für einen Whirlpool eiskalt bzw. von der Temperatur her genauso wie der Swimming Pool. Und dann habe ich auch erst gesehen, dass auf der Hauptseite das Überlaufwasser des Whirlpools in den Swimmingpool läuft. Ist diese Verbindung vielleicht der Grund für die Gleichstellung der Temperatur? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich es keine 2 Minuten im Whirlpool aushielt…. Für einen Swimming Pool ist die Temperatur akzeptabel, da man sich bewegt. Aber für einen Whirlpool, in dem man stundenlang dahinvegetieren will leider gar nicht.

Ausgekühlt habe ich mich in den Saunabereich begeben und hier gab es dann eine weitere kleine Überraschung, denn neben der klassischen Sauna befand sich ein Dampfbad. Nicht jedes Hotel führt auch ein Dampfbad und die meisten blieben während Corona immer noch geschlossen. Trotzdem erst in die Sauna. Denn der Wechsel von der Sauna ins Dampfbad geht schneller als andersherum.

 

Die Sauna ist solide und relativ groß für ein Hotel-Spa mit bis zu 3 Ebenen. Es gibt kein manuelles oder automatisches Aufguss-System. Schlichtweg sind keine Aufgüsse möglich. Mein klarer Favorit sind selbstgemachte Aufgüsse mit reinem Wasser. Aber am Ende ist kein Aufguss besser, als ein mit Formaldehyd verbandelter Aufguss von klassischen Aufgussmitteln. Entspannung kehrt ein und ich mache es mir gemütlich. Aber nicht einschlafen!

 

Die Sauna hat gut geballert, also schnell raus und eiskalt abbrausen und dann eine Pause, ach was, schnell noch ins Dampfbad. Aus hygienischen Gründen (und vor allem in einem Hotel Spa mit tausenden Handtüchern) sitze ich im Dampfbad ebenfalls auf einem Handtuch. Und dann erwartungsvoll dem Mysterium Dampfbad zuschauen. Wann kommt der Dampf? Wie viel Dampf kommt? Wann fallen die ersten heißen Wassertropfen von der Decke auf mich herunter? Der Dampf kam zügig und in großen Mengen. Gefällt mir. Nach kurzer Zeit stand ich dann auf und machte einen auf wilde Dampfmaschine und war mit allen Körperteilen nur wild am rumrudern, um noch etwas mehr Hitze auf der Haut für mich zu produzieren.

Nun aber Pause. Unter der Dusche kurz abgebraust. Dann wieder 2 Minuten in den kalten Whirlpool, um abzukühlen. Ab auf die Liege und ja nicht einsch..la..f… WEG. Wollte mir eigentlich noch einen Wecker stellen, aber dann war es um mich geschehen. Zu meinem Glück kam nach circa 30 Minuten eine Familie mit kleinen Kindern rein, die wild am rumbölken waren und mich geweckt haben. Danach wurde es natürlich etwas unentspannter im Spa-Bereich, aber dafür kann ja niemand etwas. Und selbstverständlich erklärten die beiden kleinen Kinder den Swimming Pool und den Whirlpool zu ihrem privaten Territorium, sodass man gar nicht mehr vermag sich dort hinzubegeben. Aber man will Kinder ja auch Kinder sein lassen.

 

Es gab zum Abschluss noch jeweils zwei Kombi-Runden aus Sauna und Dampfbad und dann war ich zufrieden und startklar für meine restliche Abendplanung. So kann man gut in den Abend starten.

 

Am nächsten Morgen habe ich von 7 – 8 Uhr auch noch einmal die Frühshoppen-Runde alleine im Spa gedreht, um wieder klar zu kommen und alle Giftstoffe auszuschwitzen. Was für ein Start in den Tag.

 

Kritik gibt es nur bezüglich des kalten Whirlpools, zu kleiner Handtücher (zum Schwimmen gut geeignet, fürs Saunieren oder als Liegen-Unterlage leider nicht geeignet) und eine etwas steril wirkende Sauna-Ecke (hier hätte man den Farbenfrohmut weiter fortführen können).

 

Aber alles in allem hält der Spa-Bereich was das Hotel selbst auch im Grundsatz verspricht: Stil, Eleganz, Frohmut und ein Hauch von Luxus.

 

 

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Hier geht es zur Website: https://www.side-hamburg.de/

 


Platz 17 - Haus Anna Elbe

Im Oktober 2019 habe ich einen unerwarteten Anruf bekommen. Ich hatte scheinbar vollkommen verdrängt, dass ich mich für einen Contest angemeldet hatte. Den „Travel Hero 2020“-Contest vom City Center Bergedorf. Nun ja, auch ich werde nicht jünger und bis zu 4 Stunden am Stück in der Sauna zu stehen malträtiert anscheinend auch den Rest an Gehirnzellen, den ich habe.

 

Aber so durchgeknallt wie ich bin, habe ich natürlich zugesagt. Und so ging es Anfang Dezember nach Bergedorf. Damit der Motor warm läuft gab es auch erst einmal ausreichend Glühwein. Danach musste ich gegen meine Konkurrenten im Bergedorfer Schloss ein Escape Game durchziehen. Im Anschluss gab es einen kleinen Rundgang durch die Bergedorfer Sternwarte. Abgefroren und schon wieder fast nüchtern ging es abschließend in unsere (uns noch unbekannte) Abendlocation: Haus Anna Elbe (welch ein geniales Hamburger Wortspiel).

Das Haus Anna Elbe ist ein uraltes Bauernhaus mit Reetdach (oder sieht zumindest so aus). Die beiden Inhaber Stefan und Tati mussten zu Beginn direkt meine herzliche Menschenfreude aushalten und von mir etwas länger als üblich zur Begrüßung umarmt werden (zu dem Zeitpunkt war ich noch bekleidet). Spoiler: Ich habe selten so unglaubliche Menschen wie diese beiden kennengelernt – am liebsten wäre ich eine ganze Woche bei den beiden geblieben.

 

Zur Revanche und zum warm werden gab es wiederum erst einmal mehrere Glühwein und ein rustikales Abendbrot nach norddeutscher Art. Nach kürzester Zeit waren Stefan und ich gefühlt auch schon wie Brüder. 

Die Stimmung heizte immer weiter auf, aber irgendwie fehlte noch so eine gewisse Hitze-Spitze. Alle Anwesenden kannten meine Geschichte als Saunameister, aber mein Vorteil war: Keiner wusste, dass ich meine Sauna-Sachen dabei hatte. Drum nutzte ich die Situation und zog mich heimlich auf Klo aus und meinen sexy Saunameister-Bademantel an und überraschte alle mit der Aufforderung in eine der hauseigenen Saunen zu gehen. Die (teils durch Alkohol beeinflussten) Herren ließen keinerlei Sekunde auf sich warten, aber die Damen kniffen lieber den Schwanz ein.

Ich durfte vorgehen und die Sauna für meine Show-Einlage vorbereiten. Die Sauna des Abends befand sich in der Ferienwohnung „Strandschloss“. Richtig schnuckelig, wohlig-mollig und schön urig, aber auch mit vielen stilvollen Akzenten. Aber zur Sauna: Im Obergeschoss, etwas versteckt und sehr klein (für ca. 2 – 3 Personen). Aber ist das ein Problem für mich? I WO! So kann ich leichter auf Tuchfühlung gehen (so „aus Versehen“). Also habe ich meinen Sauna-Eimer vorbereitet, die Sauna ausreichend aufheizen lassen und schonmal den Skin Gin und die Kurzenbecher vorbereitet.


Dann kamen auch schon die Jungs und das Schicksal oder Elend (ist Geschmackssache) nahm seinen Lauf. Die Jungs haben die gute Viertelstunde durchgehalten, allerdings war ich mir unsicher, ob sie wegen der starken Hitze oder meiner Taten und Geschichten knallrot wurden. Aber wir haben definitiv zusammen gelacht und geweint vor Freude. Die Sauna war einfach perfekt für mich und diese kleine Runde.

 

 

Zum Abschluss gab es noch eine Gruppendusche im voll-verholzten Bad und anschließend frische Wald- und Elbluft vor der Tür (als Großstädtler immer wieder geil – vor allem wenn auch die Elbe direkt vor dem Haus Anna Elbe liegt). Also auch wenn es keinen Pool oder Kältebecken zum Abkühlen gibt, sich einfach mal in der Natur nackt zu bewegen oder in kaltes Gras zu legen, ist einfach mal eine andere, aber sehr erlebenswerte Erfahrung und stellt seine bisherigen Ansichten etwas auf den Kopf.

Die Sauna ist klein, aber effizient und wird unregelmäßig genutzt (anders als in Thermen oder Spas). Daher ist sie wundervoll aromenfrei und unbelastet – gar jungfräulich. Und für die Aufgüsse sorgt jeder selbst - mein Favorit. Und ich muss einfach sagen, die Sauna und das Standschloss waren einfach wie geleckt!

 

 

Chapeau, vielen Dank und bis zum nächsten Mal!

 

Hier geht es zum Haus Anna Elbe: https://www.haus-anna-elbe.de/

 

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Platz 18 - Spa Beerland (Prag)

Deutschland, Spanien, Schweiz – Multikulti. Und so viel wie ich verreise, warum nicht einfach in den Auslandsurlauben paar Spas mitnehmen. Urlaub und Wellness passen ja auch wie Arsch auf Eimer. Und meine nächste Reise ging nach Prag. In das Land des Bieres. Und dem Land des Bier-Wellness! What? Ja, genau, Bier und Wellness passen auch wie Arsch auf Eimer. Und zum Glück bin ich 5 Tage vor der Reise per Zufall darauf gekommen, dass es in Prag ja diese ominösen Bier-Spas geben soll. Und noch mehr Schwein gehabt, denn trotz der kurzfristigen Ideenbombe und Eingebung haben wir tatsächlich noch eine Stunde in einem Bier Spa zentral in Prag und nah an unserer Unterkunft buchen können. Der Preis war zwar absolut außerirdisch und übertrieben, aber ich bin ein Spacko und was macht ein Spacko nicht alles für so ein ko(s)misches Erlebnis.

Ab nach Prag. Am Tag der Tage zur Vorbereitung auf den Trip schonmal ein Bier zum Frühstück gezischt, um im Mood zu sein. Kurzer Fußweg zum Bier Spa. Bis auf ein paar Meter Entfernung unscheinbar und eigentlich gar nicht ersichtlich. Aber beim Betreten kommt einem schon so ein ungewöhnliches Gefühl von übertriebenem, fast schon unnötigen Luxus entgegengeschwallt.

 

Wir durften in den Keller bzw. das Untergeschoss und dort dann ebenfalls durch eine der vielen eher unscheinbaren Türen. Hinter der Tür befanden wir uns im Locker Room, einem kleinen Umkleideraum mit mehreren Spinten. Das von uns gebuchte Bier Spa ist für bis zu 6 Personen ausgelegt, aber sowas kann man sich auch mal zu zweit gönnen. Gegenüberliegend befand sich das Badezimmer mit entspannter Regendusche.

 

Auf dem Weg zu den Bierbottichen sind wir linksseitig an der Hopfen-Sauna vorbeigegangen und rechtsseitig an der „Duschwelt“ (bestehend aus Dusche und Sauna-Eimer). Dahinterliegend kam dann das Herzstück des Ganzen: die Bierbäder.

Kleine Badezuber oder eher kleine hölzerne Badefässer. Die Zuber waren auch schon mit „Wasser“ gefüllt. Die nette Mitarbeiterin erzählte uns, dass unser Badewasser zu 60% aus Bier und zu 40% aus Wasser besteht (vielleicht aus nachhaltigen Gründen?). Zusätzlich hat sie vor unseren Augen in einem kleinen Eimer einen Sud aus Bier, frischer Hefe und Weizen angerührt und ebenfalls ins Wasser gegeben, um den heilenden Effekt von Bier durch seine Grundzutaten noch einmal zu verstärken.

 

Und dann kam auch schon das wichtigste Instrument ins Rennen: die Eieruhr. Mit den ganzen Erklärungen und Einweisungen hatte wir nur noch 55 Minuten übrig, von denen wir den Rest natürlich auch noch zum Duschen und Anziehen einplanen mussten. Also stand der Plan. 30 Minuten baden, 15 Minuten saunieren, 10 Minuten fertig machen. Und währenddessen? Bier trinken im Akkord. Denn direkt neben unserem Badezuber befand sich in wortwörtlich greifbarer Nähe unser privater, eigner Zapfhahn mit eisgekühltem Bier und der Freigabe, so viel trinken zu dürfen, wie wir können. Und ich muss vorab sagen: So ein Angebot sollte man mir niemals machen. Ganz großer Fehler.

 

Also schnell die Klamotten ausgeschält, nebenbei den ersten halben Humpen gekippt und dann in Unterwäsche in den Bottich gesprungen. In der Kurzfassung: 30 Minuten in einem 40 Grad heißen Bier-Wasser-Gemisch liegen und sich dabei ohne Pause ca. 3 Liter Bier reinprügeln ist je nach Ansichtsweise entweder eine richtig gute oder eine verdammt schlechte Idee gewesen.

Und nach so viele Bier, und Badezuber-Action – warum nicht noch für 15 Minuten mit einem eiskalten gezapften Bier in die Hopfensauna setzen? Im Prinzip war das wie ein Bootcamp für meine Festival-Sauna-Shows.

 

Und tatsächlich in der Hopfensauna riecht es auch nach Hopfen. Oder war das nur mein eigener Dunst? Jedenfalls für mich ein sehr angenehmer und auch hier entspannender Geruch. Eigene Aufgüsse bzw. überhaupt Aufgüsse waren nicht drin. So eine trockene Sauna kann aber auch mal ganz angenehm sein, vor allem wenn man das Flüssige auf anderem Wege zuführt. Die Sauna hat knackige 90 Grad. Das Holz ist in einer guten Verfassung und der Eingang vollverglast. In dem Kontext hätte man vielleicht die Positionierung der Sauna anders wählen können, weil man so nur auf den gegenüberliegenden Sanitärbereich geschaut hat, aber das mag auch Geschmacksache sein. Vielleicht finden die es toll beim Saunieren anderen Mitwirkenden beim Duschen zuzusehen und andersrum.

 

Nach etwas mehr als 10 Minuten und einem leeren Glas verließ ich die Sauna auch schon wieder. Die Zeit rannte ja auch wie nichts Gutes. Gegenüber von den Badezubern befand sich noch ein Heubett. Aus hygienischen und Anit-Kratz-Gründen fletzte ich mich dort noch mit einem Handtuch als Unterlage und meinem letzten Bier auf das Heu und ließ voller Entspannung die letzten Minuten verstreichen.

Zusammenfassend sollte jeder mal in einem Bier Spa gewesen sein, sofern man sich so einen dekadenten Quatsch leisten kann und will. Vielleicht sind bei dem einen oder anderen auch mehr als nur 1 Stunde drin, dann ähnelt der Ausflug wahrscheinlich auch mehr einem Wellness-Trip als einer Druckbetankung. An der Sauna lässt sich grundsätzlich nichts aussetzen. Einfach, schlicht, sauber, funktioniert – riecht nach Hopfen! Gerne besuche ich in den kommenden Jahren noch einmal ein Bier Spa.

 

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Hier geht es zur Website: https://www.beerspa-prague.cz/de


Platz 19 - MidSommerland (Hamburg)

Moin liebe Saunameister-Freunde,

 

als beherzter Hamburger muss ich natürlich auch die Hamburger Saunen inspizieren. 
Drum habe ich mich auf meinen Edelschimmel von Audi geworfen und bin ins MidSommerland unter die Elbe in den Hamburger Süden (ungemein als Italien bekannt) gefahren.

 

An dem Tag war leider mehr los als erwartet, sodass ich keine Fotos für Euch machen konnte. Da das norddeutsche Italien aber nur eine halbe Weltreise entfernt ist, werde ich dies für Euch natürlich noch nachholen.

20 Euro für die Tageskarte fand ich etwas happig, aber noch in Ordnung. Die Umkleiden sind bescheiden, aber wen interessiert das schon - ich wollte nur schnell in die Sauna und allen mein Hab und Gut kredenzen.

Gedacht, geschehen, bin ich im Saunabereich gelandet. Etwas eng und viel Trubel und die Saunen aneinander gereiht und mittendrin ein offener Ruheplatz oder eher Chill-Out-Area, weil von Ruhe weit und breit nichts zu merken war. 

Zum Start das Dampfbad - angenehm starker Dampf, so wie man es aus römischen Schwitzbädern kennt und die Sitze waren auch ganz gemütlich. Bei dem vorhandenen Verkehr hatte der Verdampfer aber auch ordentlich zu kämpfen. Zur Abrundung noch ein kleines Zuckerpeeling, weswegen das Dampfbad schlagartig aber eher an einen Mastbetrieb von Legehennen erinnerte. Typisch für deutschen Peeling-Tourismus.

 

Etwas müde von den Menschenmassen bin ich rüber in die Kaminsauna gewandert. Eine der größeren Saunen mit angenehmen 50 Grad. Perfekt, um ein kleines Nickerchen zu halten, in der Hoffnung nicht zu verschlafen und als speckiges Grillhähnchen zu enden. Mein Hosenthermometer sollte mich aber rechtzeitig vorwarnen.

Gestärkt vom Nickerchen habe ich die Starksauna im Innenbereich geskippt und den Außenbereich erkundet. Aus der Tür raus bin ich fast ins Kalttauchbecken gestolpert, konnte die Situation aber meisterlich mit einem halben unsportlichen Spagat retten. Aber mir gefällt ja Aufmerksamkeit.

Der fast schon riesige Außenbereich erinnert an eine Mischung aus schwedischer Seenlandschaft und japanischem Garten. In 2 Anschlusshäusern gibt es noch weitere Ruheräume, die aber leider auch gut überlaufen waren. In dem zweiten Haus befand sich im oberen Geschoss ein gemütliches Kaminzimmer, welches etwas ruhiger war. Sofort kam bei mir der Wunsch nach einer Zigarre auf, aber hier wird nur anderen Gelüsten gefröhnt. Das Kaminzimmer ist mit netten Stühlen ausgestattet, mir wären Liegen aber eindeutig lieber gewesen.

Weiter über das Gelände gestromert gibt es noch eine Bio-Sauna, die ich als ganz angenehm empfunden hatte.
Und dann kam.... etwas hinter Bäumen verschanzt... der grandiose Seeblick! Augen-Orgmasmus! Welch ein Seelenfrieden. Absolutes Highlight!

Und die Inhaber sind nicht ungescheit und haben direkt ans Ufer, halb auf dem See liegend, eine Sauna gebaut mit Vollverglasung als umfänglicher Seeblick. WOW! Der Anblick erinnerte mich sofort an meine schwimmende Sauna auf dem Pangea Festival - ein Stückchen Heimat und Herzensliebe.
Dort musste ich hinein, ich öffne die Tür und die Euphorie wird wieder ausgebremst... Aufgusstourismus... Mir kam ein Schwall an verschiedenen Aromen entgegen. War mir etwas too much. Schade drum, aber dennoch absolutes Highlight.

Wer also im Hamburger Umkreis eine schöne Sauna mit genialem Außenbereich sucht, der ist hier genau richtig.

Das MidSommerland erhält von mir 2,86 Saunameister-Punkte.

Bis zum nächsten Saunabesuch,

 

Euer Saunameister Sven

 

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Zur Website: https://www.baederland.de/bad/midsommerland.html


Platz 20 - Energy Clinic (Hotel Atlantic Kempinski)

Wenn der Saunameister Sven höchstpersönlich schonmal Geburtstag hat, dann muss er sich auch was gönnen. Irgendwas mit Sauna. Irgendwas Außergewöhnliches. Therme ist damit raus – zu „Mainstream“ und das Badewasser voller Pipi. Also fix an den Rechner geschwungen und nach Day Spas in der Umgebung gesucht. (Für die unbescholtenen Gesichter unter Euch: Ein Day Spa ist in der Regel das Spa eines Hotels, welches man auch als Externer nutzen darf.)

 

Kurz gesucht und fündig geworden: Die „Energy Clinic“ vom weltweit bekannten Atlantic Hotel an der Alster. Die Website und deren Bilder verstand ich so als könne man vom Schwimmbecken aus direkt auf die Alster schauen – bei den traumhaften Wetterprognosen wäre das ein riesen Schmankerl. Und außerdem wollte ich der Alster und all seinen Spaziergängen schon immer mal meinen Hosenschlagbaum kredenzen. Das Risiko Udo Lindenberg nackt in der Sauna zu begegnen habe ich als gering eingeschätzt (im Sinne des Eigenschutzes und weil mein Anblick seiner Gesundheut bestimmt auch nicht gut getan hätte).

 

Gesagt, getan, gebucht. Und da es mein Geburtstag war, haben wir uns auch bequem mit dem Moia an die Alster kutschieren lassen, bis wir vor dem monumentalen Gebäude des Atlantic Hotels standen. Wobei man der Fassade ansehen konnte, dass das Gebäude schon etwas älter ist (älter als Udo?). Den Prunk-Palast betreten, sind wir in der Lobby gelandet. War nicht mein erste Lobby, aber wenn es danach geht vielleicht die erste Richtige. Größe eines Konzertsaals, 35 Rezeptionisten, ein Kamin und Menschen, denen man ihren Reichtum ansehen konnte. Kein Problem für mich und kein Neid, aber das Interesse an der Ausgestaltung des Day Spas wuchs ungemein.

Im Day Spa angekommen wurden wir freundlichst empfangen und uns wurden sogar die Jacken abgenommen – da fühlt sich der Kaiser schnell mal wie ein König. Bademantel, Schlappen und Handtücher gab es gleich dazu. Die Kabinen zum Umziehen sind getrennt gewesen, aber dafür sehr maritim eingerichtet – für einen Nordmann wie mich kam ein sehr heimeliges Gefühl auf.

 

Auf dem Weg zum eigentlichen Spa aus der Kabine ist mir aufgefallen, dass es noch einen Zwischengang zwischen den beiden Umkleiden gab. Mit den Duschen. Und der Sauna. Also von dem gepflegten ersten Gang zur Dusche, fällt man direkt gewollt oder ungewollt in die Sauna. Und das passierte auch uns. Die Sauna war leer, frei von Dämpfen und Aromen vorheriger Aufgüsse und ordentlich temperiert (90°, Old School Finnisch). Aufgüsse waren mit dem Aroma-freien Eimer individuell gestaltbar. Da die Umkleiden ebenfalls sehr leer waren, war ich schon voller Hoffnung an meinem eigenen Geburtstag dieses luxuriöse Day Spa für uns alleine zu haben.

Aber Pustekuchen… Denn als wir aus der Sauna raus, jeweils zurück in die jeweils eigengeschlechtlichen Umkleiden und über diesen Weg in den „Hauptraum“ das Day Spas gingen, wurde mir das Unheil bewusst: Es lag doch glatt eine einzige weitere Person auf den Liegen! :D

 

Kurzer Spoiler: Es war wirklich einer der größten Vorteile, dass wir den ganzen Tag über das Day Spa nie mit mehr als 3 weiteren Personen teilen mussten. Demnach war es immer wundervoll ruhig.

 

Aber nach jedem Hoch, kommt meistens auch wieder ein Fall. Denn als ich an dem doch schon riesigen Pool stand (Hoch), vermisste ich irgendwie den Alsterblick. Vom Pool aus konnte man auf die Fassade des Nachbargebäudes schauen. Schade. Sehr schade. Wenn man in dem Spa Raum in die Raumnische links ging, konnte man durch den 10 Meter Spalt zwischen dem Atlantic und dem Nebengebäude die Alster erspähen. Als Optimist habe ich mich aber nicht einkriegen lassen, den kleinen Ausblick genossen (hey, besser als gar keiner). „Jetzt aber ab in den Pool“ bzw. das recht passable Schwimmbecken. Aber auch hier war die Vorfreude etwas zu groß oder der Pool war halt einfach mehr Schwimmbecken als Pool. Denn dieses „Wasserbecken“ war so kalt wie eine klassische 25 Meter Bahn, aber nur 10 Meter lang. Mein großer Schlagbaum verwandelte sich sofort in einen kleinen Ast vor Schreck, ich zog zwei Bahnen und dann war es mir zumindest für den Tag und den Anlass zu kalt.

Kurz gesagt haben wir einfach die Ruhe am Pool genossen, viel sauniert, auch mal in der Infrarotkabine gehockt, den Mini-Ausblick auf die Alster genossen und richtig richtig viel geschlafen. Wenn man seine Ruhe haben will ist man hier wahrscheinlich richtig aufgehoben, sofern es einem das Geld und das Risiko Udo Lindenberg nackt zu sehen wert ist.

 

Hier geht es zur Energy Clinic: https://energyclinic.de/

 

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