Feierabendbier? Nein, nicht bei mir. Feierabendsauna klingt da dann doch schon stilvoller. Im Sommer diesen Jahres einfach um 12 Uhr mittags Feierabend beschlossen und mit einem Arbeitskollegen
abgemacht in eine Therme zu fahren. Aber welche der Hamburger Thermen ansteuern und dabei nicht auch noch dem Verkehrschaos erliegen? Therme Wedel war die Antwort! Aber ist Wedel noch Hamburg? Da
scheiden sich die Geister, aber als West-Hamburger ist das doch gar nicht so weit weg.
Kurzerhand das Auto angeschmissen und hingedüst. Parkplätze waren zu Hauf dort und die etwas ältere Dame an der Kasse war in puncto flirten keineswegs eingerostet. Die Umkleidekabinen sind
schlicht und klein, aber zur Therme muss man nach oben aufsteigen und begeht dies wie vom Keller in den Himmel und landet im Vorraum der Therme, wo es Speisen und Getränke gibt. Alles liebevoll
und modern eingerichtet, mit Blick auf den Außenbereich der schwimmenden Nass-Fraktion.
Drinnen gibt es einen kleinen „Hof“ mit Taufbecken ..ääähhh Tauchbecken und allerlei an Saunaräumen. Genauer gesagt 2 Saunen und 1 Dampfbad (unter anderem die Drögkammer und der Bootschuppen
– endlich mal kreative Namen).
Aber das kann doch noch nicht alles sein? Keineswegs!
Dem Weg nach draußen folgend befindet man sich auf einmal gefühlt im Auenland (für alle Herr der Ringe Geeks). Ein riesengroßer grüner Außenbereich mit einer großen „Stallung“ an Liegen. Und
mittendrin verstreut große Saunahäuser, die einfach nur zum Saunieren einladen. Zu Beginn des Auenlands befindet sich auch ein größeres Tauch-/Schwimmbecken, welches in drei verschiedene
Temperaturgebiete unterteilt ist. Ein dreiteiliges Schwimmbecken mit einem Temperaturbereich für jeden. Wie großartig ist das bitte? (Achtung: Ich kann mich auch an Kleinigkeiten stark
begeistern)
Zum Einstieg sind wir direkt in die beiden ersten Saunahäuser eingestiegen, die von außen einem Bauernhaus oder Stall ähneln. Hierbei handelte es sich um das Röckerhuus mit 95°, in dem wir zum warm werden etwas länger verharrten. Nebenan befand sich die Erdsauna names „Schaapstall“ mit ganzen 110° trockenster Spitzentemperatur. Im Schaapstall verblieben wir verständlicherwiese etwas kürzer, aber 110° ist nicht allzu üblich und sollte definitiv mitgenommen werden. Da wir unter der Woche zur Mittagszeit vor Ort waren, war der Außenbereich und die Saunen schön leer. Aber beides ist von der Größe so ausgelegt, dass selbst bei vielen Gästen sich dies verlaufen dürfte und nicht überlaufen sein sollte.
Im Anschluss wollten wir eigentlich in den hinteren Bereich auf die Freiwiese, um sich nackig etwas zu sonnen. Wo sonst kann man diesem eigenen nackten Verlangen so fröhnen. Allerdings begegnete uns auf dem Weg dorthin die Teich-Sauna. Die wohl größte Sauna auf dem Gelände, harmonisch an einem Teich gelegen und dabei vollverglast zum Teich hin, um einen perfekten Ausblick zu garantieren (auf Mensch und Teich). An der Teich-Sauna hing auch das zugehörige Line-Up, welches Gott sei Dank nicht zu eng getaktet war. Zum Abend hin sollte es eine Freesytle-Runde geben, bei welcher der zuständige Saunameister sich selbst überlegen kann welche Besonderheit er integriert und seinem Geist und Gemächt freien Lauf lassen kann. Dem konnte ich mich nicht entziehen und hatte die Hoffnung selbst etwas für meine Show gegebenenfalls dazu lernen zu können. Gegen 18 Uhr war es dann auch soweit und ich sowie ein paar andere Gäste begaben uns rechtzeitig in die Teich-Sauna. Der Saunameister betrat die Sauna und stellte sich als Sven vor – hahaha, Saunameister Sven bedient Saunameister Sven. Mein Highlight des Tages war gefunden. Leider war der Aufguss von dem Sven total unspektakulär. Zur Eröffnung bekam jeder Gast ein Stück Eiskonfekt und dann wurden 3 Aufgüsse mittels Gießkannen vorgenommen. Yeaaahh… wie kreativ. Es gibt eben nur den einen wahren Saunameister Sven. Nämlich mich!
Enttäuscht aber auch bestätigt bin ich im Anschluss wieder auf meine Nacktliege gewechselt, um die letzten Sonnenstrahlen auszukosten. Die Liegen waren einfach großartig platziert auf der großen Freiwiese und ein bisschen Intimbräune hat noch niemanden geschadet.
In Summe kann ich allen Hamburgern und Speckgürtel-Bewohner sowie fernab wohnenden Menschen die Badebucht einfach nur ans Herz legen. Für den Sommer einfach wunderschön und perfekt ausgestattet. Im Winter würde ich die Therme allerdings weniger reizvoll erachten.
Wieder einmal habe ich die besondere Ehre, ein Hotel der 25hours hotels zu testen. Dieses Mal geht es in die Westmetropole Düsseldorf ins „Das Tour“. Nicht mein erster Ritt, denn ich war schon das ein oder andere Mal in Düsseldorf. In der Vergangenheit habe ich nur leider nicht im Das Tour genächtigt, was ich im Nachgang betraure, denn dieses Hotel ist einfach nur der helle Wahnsinn.
Nach guten 3,5 Stunden Bahnfahrt waren wir endlich in Düsseldorf angekommen. 6 Minuten S-Bahn oder 20 Minuten gehen? Ach was solls, die eingestaubten Knochen freuen sich. Mit Sack und Pack sind wir losgelaufen und ungefähr nach der Hälfte der Strecke konnten wir dann auch schon unser heiß ersehntes Hotel erspähen. Das Tour sticht in Höhe und Aufmachung dermaßen aus seiner Umgebung hervor, dass man gar nicht dran vorbeilaufen kann. Kein Wunder bei 17 Stockwerken und einer monströsen Lichtwerbung.
Schnurstracks ins Hotel und an die Rezeption. In gewohnter Manier wurden wir überaus freundlich und mit viel Charme empfangen und haben ein Zimmer im 6. Stockwerk zugewiesen bekommen. Zwar „nur“ der 6. Stock von 14 – aber nichtsdestotrotz hat man immer noch einen großartigen Blick über Düsseldorf. Das Hotel ist wie erwartet sehr farbenfroh, aber auch individuell gestaltet. Unser Zimmer war eher in rötlichen Tönen gehalten und hatte einen eindeutigen französischen Stil (vom angedeuteten Himmelbett, zur Wanddeko, den Leuchten und dem Schallplattenspieler mit französischen Schallplatten und vieles mehr).
Aber jetzt kommen die Klopper:
NATÜRLICH sind auch im Das Tour die vollverglasten Duschen mitten im Zimmer platziert, sodass man sich gegenseitig beim Duschen zusehen kann. Da ich mit meiner Freundin dort war, war das natürlich ein absolutes Highlight.
ABER der Klopper aller Klopper war nicht nur der zugehörige Balkon am Zimmer, sondern die dort platzierte und angeschlossene französische Badewanne! Eine Badewanne auf dem Balkon. Verrückt. Egal ob kalt, warm, Sonne oder Regen – das ist einfach genial und grandios.
Aber genug vom Hotel geschwärmt. Kommen wir wie gewohnt zum Herzstück des Hotels und meiner Reise: den Spa Bereich. Dieser ist ebenfalls über die Fahrstühle erreichbar und befindet sich zusammen mit dem Gym im 14. Stock des Hotels – klingt vielversprechend? Wartet ab. Ich habe den Wellnessbereich aus Versehen über das Gym betreten, aber zum Glück war keiner dort. Die Auswahl ist klein, aber fein, aber interessiert mich hier auch reichlich wenig. Über eine Verbindungstür geht es in den Sauna-Raum.
Im Spa Bereich befinden sich fluffige Sitzkissen, gemütliche Bast-Stühle und natürlich (!) der obligatorische Kühlschrank mit gratis Kaltgetränken. Ein Traum. Inmitten des Raums (und auch das ist typisch für die 25hours hotels befand sich ein fast schon klobiger, aber dennoch adretter Kasten -aka die Sauna-, der den Raum einfach einnimmt. Aber mit Absicht und positivem Eindruck. Immerhin geht es hier und vor Ort ja auch um die Sauna. Also wieso nicht auch entsprechend auffahren. Die komplette Front der Sauna ist vollverglast, damit auch hier ein Ausblick über die Dächer der Stadt garantiert ist. Klar, in der Sauna hockend auf ein Meer zu schauen hat was, aber ich muss mir eingestehen, dass eine leuchtende Großstadt Skyline in finsterer Nacht zumindest auf mich ebenfalls einen beruhigenden Effekt hat und dabei definitiv Abwechslung in die ganze Sache reinbringt.
Wir wollen ja aber nicht nur träumen, sondern auch etwas Aufregung in das ganze Konzept reinbringen. Ein schöner Aufguss muss her. Eimer und Kelle sind vor Ort, optional auch Aufgussmittel. Da ich aber diesbezüglich und eigentlich auch in jeder Hinsicht speziell bin, habe ich selbstverständlich meine eigene Kelle (die svensche Regenkelle) und meine eigenen, nachhaltigen Aufgussmittel (Svens geile Aufgüsse) mitgebracht. Es gab in diesem Kontext aber noch einen ganz speziellen Grund, weswegen ich mich besonders wohl und heimisch gefühlt habe: tatsächlich steht dort das kleine Modell meines Saunaofens meiner mobilen Sauna. Und der Ofen hat es visuell wie aufgusstechnisch faustdick hinter den Ohren. Der Ofen ist im Vergleich zu meinem zwar mit Storm betrieben, aber der Grundsatz bleibt der Gleiche. Ich habe mich bei den Aufgüssen, obwohl ich tatsächlich die ganze Zeit allein blieb, wie in meiner mobilen Sauna gefühlt. Hach, ein Hauch von Melancholie lag in der Luft. Psssccchttt… ein großer Aufguss und noch einmal den letzten „Dreck“ aus den Poren gedrückt.
Aber wohin nun? Einerseits stehen zwei lecker gestaltete Erlebnisduschen zur Verfügung und andererseits ein Außenbalkon mit Außendusche und Sitzmöglichkeiten. Was für eine Frage, was in dem Moment zu tun. Natürlich stehe ich dann lieber bei eisigen Temperaturen entblößt, erhoben und erhaben auf einem Balkon im 14. Stock und blicke auf Düsseldorf herab, als wäre ich der nackte Papst oder ein durchgeknallter Kaiser. Der Dampf steigt von meinen Schultern auf und ich fühle mich eins mit Düsseldorf. Irgendwie ein komisches Gefühl, aber irgendwie auch schön.
Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht ich wäre, also habe ich das ganze Prozedere ein paar Mal wiederholt bis gefühlt die Sauna selbst sich an meinem Anblick und meiner Anwesenheit satt gefühlt hat. Aber ich hoffe und wünsche, dass dies nicht mein letztes Tête-à-Tête mit dieser wundervollen französischen Dame aus Holz, Steinen und Hitze war.
Hier geht es zur Website: https://www.25hours-hotels.com/hotels/duesseldorf/das-tour
Warum eigentlich nur Saunen in Norddeutschland testen? Wieso nur in Deutschland? Oder der EU? Einfach mal ganz verrückt sein und in die Schweiz nach Zürich fliegen. Denn dort soll es zwei sagenhafte Hotels geben – natürlich mit entsprechendem Spa Bereich --> die beiden 25hours hotels.
Und wer meinem Blog aufmerksam folgt, der weiß, dass es nicht mein erster Besuch bei einem 25hours hotel war. Vor Jahren war ich bereits in Hamburg in der Hafencity in einem der 25s (Key Facts: Container Sauna auf dem Dach mit Blick über den gesamten Hafen. Grandios!). Da hielt ich es nur für wahrscheinlich, dass die 25s in Zürich auch besonders und ähnlich gestaltet sein müssen.
Kurzerhand also ein Wochenende in Zürich organisiert mit jeweils einer Nacht in beiden Hotels. Das 25hours hotel Zürich West sollte unser erster Halt werden. Von außen ein etwas klobiger, leicht industrialistisch wirkender Hochbau mit 6 Stockwerken. Die Hoffnung war groß, dass auch hier das Spa im obersten Stock ist.
Kurzer Schwenk: Das Hotel selbst wirkt von außen harmlos, hat es aber von innen faustdick hinter den Ohren. Das komplette Design, Interior und Atmosphäre sind geprägt von Kunst, Individualismus und einer Mischung aus Wohnzimmer und purer Verrücktheit. An jeder Ecke kann man etwas Neues entdecken und auch die Zimmer waren von feinster Qualität. Spoiler: Vom Prosecco-Frühstück will ich gar nicht erst reden.
Aber genug vom Hotel selbst. Es geht ja bekanntermaßen um den Spa Bereich. Dieser lag tatsächlich im obersten und damit 6. Stock. Betretend erscheint einem erst einmal ein Fadenvorhang, um den Gästen den ersten Blick zu rauben und einen Akzent zu setzen. Nach links weiterlaufend erblickt man schon einen Teil des „Gyms“. Einige Laufgeräte und anderes Sportgedöns – ist ja zum Glück nicht mein Fachgebiet. ABER mitten im Gym steht ein Tresen. Mit einem Frischwasserhahn (leider gibt es immer öfter Spas, in denen kein Wasser gestellt wird; für den Wasserhaushalt beim Saunieren eine miserable Idee). Aber was ist das? Halleluja! Ein prall gefüllter Kühlschrank mit Kaltgetränken. UND Bier! Das nenne ich mal Service der Extraklasse. Denn wer spült sich nach einem heißen Saunagang nicht gerne ein geschmackvolles Getränk die Kehle herunter. Oder davor. Also her mit dem Hopfenwasser. Und auch Handtücher standen in unendlicher Anzahl zur freien Verfügung.
Vom Tresen aus sieht man dann auch schon die Sauna. Oder trifft es der Begriff „Saunabunker“ oder „Saunaklotz“ eher? Der gesamte Bereich ist eher filigran und stilvoll eingerichtet und mittendrin steht dieses klobige massive Etwas aus Holz. Ferner wie ein Meteorit, der irgendwo eingeschlagen ist und sich optisch von der gewohnten Umgebung ganz und gar abgrenzt. Von der Seite aus sieht man dann aber auch schon die Eimer zum ritualisierten Aufwärmen der Füße zur Regulierung der Körpertemperatur (für mich Schnick Schnack, aber für andere Gäste bestimmt von Vorteil), sowie ein Sauna-Eimer mit Aufguss-Wasser. Eigene Aufgüsse möglich, ein Traum für jedes Hotel Spa und dann auch noch ungepanscht, also ohne gesundheitsschädliche Essenzen oder Öle.
Geht man nun um die vordere Ecke der Sauna kommt bereits der erste Aha-Moment. Die Front der Sauna ist nicht nur vollverglast, sie steht auch noch vor der vollverglasten Außenwand des Hotelgebäudes und bietet einen Blick auf einen Teil der Zürcher Altstadt und die dahinter liegenden Gebirgszüge. Aber damit auch noch nicht genug, denn die Glasfront der Sauna ist orange eingefärbt und bietet daher mit der einfallenden Sonne, die wir zum Glück hatten, eine perfekte Farblichttherapie, die einfach nur ein Gefühl von Wonne schuf.
Also rein in das Schmuckstück. Die Sauna ist gefühlt noch relativ neu bzw. sieht sie zumindest noch so aus. Frisches Holz, gute Steine, keine Gebrauchsspuren. Und der große Ofen ist zusätzlich noch in eine Holzverblendung geschalt, damit kein Risiko eines Kontakts mit dem Ofen riskiert wird. Die Sauna war auf gute 90 Grad eingestellt. Wir haben nun also unsere erste Runde angetreten und nackt in der Sauna sitzend den gegenüberliegenden Gebäuden gezeigt was wir zu bieten haben. Ich bezweifle, dass von außen irgendwas auf die Entfernung erkennbar war, aber zum Glück zeige ich ja grundsätzlich gerne was ich habe.
Im Anschluss befinden sich auf der Rückseite der Sauna 3 verschiedene Duschmöglichkeiten. Eine davon sogar mit Duschvorhang, in einem abgesenkten Fassboden stehend. Also auch etwas für die schüchternen Genossen, um hinterher den Schweiß abzuspülen und sich zu erfrischen (beim Eingang sind die „richtigen“ Duschen zum Duschen Duschen – mit Shampoo und Co.).
Sofern Winter ist, wie es bei uns war, macht natürlich auch die Außenterrasse sehr viel Spaß. Dampfend und nackt an der frischen, eisigen Luft – welch ein Genuss. Im Sommer kann man auf der Außenterrasse auch sehr gut entspannen – ob nackt oder bedeckt – da der Blick nach draußen durch eine löchrige Außenfassade geschützt wird.
Abrundend ist hinter der Sauna eine kleine Entspannungsecke mit außerordentlich gemütlichen Leinen-Sesseln und wieder diesem einmaligen Blick auf Zürich. Ungewollt bin ich dort auch direkt eingeschlafen. Im Anschluss gab es dann noch weitere 4 Runden voller Sauna-Genuss und Entspannung hinterher.
Das 25hours Hotel Zürich West ist gut geschnitten, mit einer Tram vor der Haustür, großartiger Einrichtung, Zimmer, sowie Mitarbeiter und einer Rooftop Sauna, die man nur selten antreffen mag mit diesem einmaligen historischen und natürlichen Ausblick.
Hier geht es zur Website: https://www.25hours-hotels.com/hotels/zuerich/zuerich-west
Im Winter 2019 das Day Spa im Grand Elysee in Hamburg ausprobiert. Ohne Witz, dieses Hotel ist ein Prachtbunker der Extraklasse. Ich will gar nicht wissen was dort ein Zimmer kostet, umso erstaunlicher, dass ein Tag im Day Spa ab 30 € hingegen erschwinglich ist. Und dafür muss man kein Hotelgast sein. Also wirklich ein kleiner Geheimtipp, der sich lohnt.
Beim Betreten des Spa Bereichs wird man auch direkt an der eigenen Rezeption äußerst freundlich in Empfang genommen und eingewiesen (in die Räumlichkeiten, nicht in die Klapse). Wir haben uns kurzer Hand umgezogen und haben den Saunaraum gestürmt. Nett gefliest, schön warm und heimelich. Ein kurzes Fußbad und wir sind ready. Und vor allem: Es ist leer und alles wie geleckt. Das Day Spa ist einfach keinen Millimeter dreckig.
Dementsprechend sind wir auch guten Gewissens ins Dampfbad gegangen und haben uns wie die Römer gefühlt. Im Anschluss das nächste Level – die niedrig temperierte Bio Sauna Eukalyptus. Und die war mit knappen 60 Grad wirklich niedrig, aber gut temperiert. Das einzige Problem dabei ist, dass eine solche Sauna zum Einschlafen verleitet, was sehr schnell gefährlich werden kann. Daher erober ich solche Saunen meistens im 2-Mann-Prinzip. Am Ende waren wir 25 Minuten in der Sauna und haben beide mit dem Einschlafen gerungen – wirklich sehr angenehm. Allerdings könnten Sie den Eukalyptus weglassen – den empfand ich eher als störend. Zur ersten Abkühlung sind wir in den kleinen „Innenhof“, welcher eigentlich nur eine kleine Außenfläche mit einer Größe von 10qm war. Da war gefühlt die Bio Sauna größer. Aber Größe ist ja nicht alles (schreibt der Mann mit dem Schlagbaum in der Hose).
Nach der Abkühlung wollten wir aber auch noch kurz die 90° Finnische Sauna erkunden und einmal so richtig ins Schwitzen kommen. Die Finnische Sauna war leider nicht für eigene Aufgüsse, sondern mit einer automatischen Aufgussvorrichtung versehen, die Schub- und Tröpfchenweise Wasser aufgoss. Für unseren Geschmack zu langsam und zu wenig, die Luft war nicht die Beste in der Finnischen Sauna. Aber ich bin ja ein schlauer Saunameister und habe in meiner Tasche meinen eigenen Aufgusseimer mit Kelle mitgebracht. Kurzerhand also den Eimer gefüllt und mit einem Aufguss angefangen – hach, wie schön. Aber nur ein paar Minuten später klopfte es schon an die Tür der Finnischen Sauna. Die Dame der Rezeption trat ein und forderte mich auf ihr den Eimer auszuhändigen, weil eigene Aufgüsse verboten sind. Schade, stand aber auch nirgendwo. Naja, wenigstens konnten wir noch eine angenehme Runde genießen. Im Anschluss noch kurz abgekühlt.
Uns plagte unsagbarer Durst und wir wollten das restliche Spa erkunden. Auf dem Weg zu den weiteren Räumlichkeiten kamen wir direkt ins Stocken. Was ist das? Ein Zapfhahn! Oh Du lieber Gott, lass gratis Bier dort rauskommen. Aber leider nein, es war nur Wasser, aber wiederum habe ich glaube ich in meinem ganzen Leben noch nie so kaltes Wasser wie dieses getrunken. Am Ende hat der Zapfhahn aber noch für jede Menge Spaß gesorgt, weil ich einfach nicht wiederstehen konnte, mich drunter zu legen und zumindest so zu tun als wäre es ein Bierzapfhahn.
Wir sind dann weiter gegangen und im Schwimmbecken-Bereich gelandet. Ein lauwarmes großes Schwimmbecken, das einfach zum Planschen und Schwimmen eingeladen hat. Eine Menge Liegen, eine Bar mit Getränken und Essen, sowie in der Ecke noch ein heißer Whirlpool. Ein sehr großes Angebot – für ein Day Spa gar nicht so gewöhnlich.
Und für wen der Schwimmbereich zu laut und zu unruhig ist, der kann einfach nebenan den Schlafraum nutzen. Liegen, Decken und keinerlei Geräusche. Wirklich perfekt für ein gemütliches Nickerchen.
Alles in Allem ist das Grand Elysee eins meiner Highlights in Hamburg. Es lohnt sich wirklich.
Zur Homepage des Elyseum:
https://www.grand-elysee.com/wellness-spa/
Im Dezember 2017 habe ich ein paar Tage im 25hours Hotel HamburgHafencity verbracht. Ein rustikales Hotel, dass nicht nur im Hafen liegt, sondern auch den Hafen irgendwie durch und durch repräsentiert. Überall im Hotel wurden zum Beispiel leere Container verarbeitet. Aber naja, ich war ja nicht nur zum Schlafen da, sondern auch zum Checken der Sauna. Vom Zimmer aus in den Fahrstuhl war ich bereits das erste Mal verwundert, denn ich sollte nicht nach unten fahren (typischerweise liegen Hotel-Spas meistens im Keller oder Erdgeschoss), sondern in den obersten Stock.
Dort angekommen war über einen längeren Flur die Tür zum Heiligtum Sauna zu erblicken. Reingegangen und als erstes fiel auf, dass es doch ziemlich frisch im Vorraum war – aber wieso? Ich bin durch die Zwischentür und musste nicht schlecht staunen, denn im Prinzip stand ich im Freien. Die sind doch total und vollkommen bekloppt. Denn das Hotel hat ca. im 30. Stock auf der obersten Ebene die Gebäudeecke zum Sauna-Areal ausgebaut und mit riesigen Glaswänden umbaut, die man auch noch verschieben und damit öffnen kann. In dem Fall waren die Glaswände geöffnet und an einem lauen Dezember-Mittag stand ich also mehr oder weniger im Freien. Aber was ist das? Wir sind nur ein paar hundert Meter von der Elbe entfernt und haben direkten, uneingeschränkten Blick drauf. Ich muss ernsthaft zugeben, dass dies eine der besten Ausblicke war, die ich bisher hatte und mit der rauen, eiskalten Winterluft hat das irgendwie sogar sehr gut gepasst (so etwas findet man aber wahrscheinlich auch nur als Hamburger bzw. Nordmensch geil :D ). Bevor ich in die Sauna ging, musste ich den Bauarbeitern aber erst einmal mit meinem besten Stück zuwinken!
Aber genug von der Freifläche und dem Ausblick. Was ist mit der Sauna? Den Blick kehrt Marsch. Und was habe ich zuvor erwähnt? Container über Container. Aber wie verrückt muss man sein, um auf eine Freifläche auf einem Hotel einen Container zu stellen, in dem eine Sauna verbaut ist? Gute Frage, vielleicht ansatzweise so verrückt wie ich, aber das Hotel hat dies jedenfalls gemacht.
Die Sauna fasst ausreichend Platz für bis zu 8 Saunisten und Aufgüsse können nach eigenem Gusto gemacht werden – mein Lieblingsfall. Sehr angenehm. Und ganz ehrlich, so ein Container hat einfach nur Stil. Nach 2 zusammenhängenden Saunadurchgängen wollte ich mich auf der eiskalten Freifläche in ein paar Decken auf einer der Liegen einmummeln und eine Runde schlummern. Aber vorher erst einmal den Heidendurst von den 2 Durchgängen löschen. Wo steht denn Wasser, wie es üblich ist? Ahhh, da ist ein Kühlschrank! Aber was ist das? Niemals! Da haben die ohne Scheiß einen Kühlschrank, bis oben hin gefüllt mit Bier, hingestellt. Dies sollte bisher das erste und einzige Mal bleiben, dass ich ein solch geiles Versorgungsangebot vorgefunden habe. Ich kann mich noch heute dran erinnern, wie das eiskalte Bier meine heiße Kehle runterlief während ich nackt am Rande der Fläche auf die Elbe starrte und Hamburg mein bestes Stück kredenzte. Einmalig (mit einem wunderschönen Nachgeschmack vom Pangea Festival)!
Im Anschluss habe ich mehrere Runden abwechselnd geschlafen, sauniert und kredenzt – und alles immer mit einem frischen eiskalten Bier in der Hand! Ich glaube ich muss mal wieder dort hin…
Zur Homepage des 25hours:
https://www.25hours-hotels.com/hotels/hamburg/hafencity