Nach Hamburgern Hotel Klassikern, wie dem Grand Elysee oder dem Hotel Atlantik, hatte ich mir für dieses Jahr ein neues Ziel auf die Flagge geschrieben: das SIDE Design Hotel am Hamburger Gänsemarkt.
Ich war dort schon einmal für einen Tagesworkshop zu Besuch und war schlichtweg angetan vom Inneren des Gebäudes (von außen sieht es eher unscheinbar und wie ein Mini-Hochhaus aus). Also warum nicht dort einfach mal nächtigen und dann entspannt und ausgiebig den hotel-eigenen Spa-Bereich für Euch auskundschaften.
Ab ins Hotelzimmer, ab in meinen Saunameister-Bademantel (psssst… jetzt auch in meinem Online Shop erhältlich), ab in den Fahrstuhl und dann ab ins… Spa… Aber wie komme ich da nur hin? :D Klar, im Fahrstuhl ist ein Knopf für den Spa Bereich (der übrigens im 3. (!) Untergeschoss liegt – finde ich sehr imposant), aber irgendwie wollte dieser nicht.
Da das Hotel, das Ambiente und die Mitarbeiter so außerordentlich stilvoll auftreten, wollte ich nicht im Bademantel zur Rezeption stiefeln. Also wieder ins Zimmer und normale Sachen anziehen. Unten an der Rezeption habe ich dann erfahren, dass man sich wegen Corona einen 1-stündigen Zeitslot buchen muss und maximal 3 Haushalte sich im Spa aufhalten dürfen. Zu meinem Glück waren direkt noch 2 Zeitslots frei. Also wieder hoch, wieder umziehen und wieder in den Fahrstuhl. Und siehe da, meine neue Zauberkarte von der Rezeption funktioniert und kutschiert mich in das 3. Untergeschoss.
Dort angekommen sieht man direkt, dass es im Design-Hotel natürlich ein Design-Spa geben muss. Vom Eingangsbereich bis zu den Lockern und Umziehkabinen / Privatduschen. Es kam so ein bisschen das Gefühl eines „Beach-House“ auf und man fühlte sich glatt wohl hier. Und während ich wie so ein Bescheuerter leere Privatduschen fotografierte, kam eins meiner Lieblingsgeräusche unmittelbar in mein Ohr gedrungen: plätscherndes Wasser. JACKPOT. Ein Schwimmbecken ist eine echte Aufwertung für ein Hotel-Spa! Supa-dupa-Premium wird es dann noch mit einem Whirlpool.
A la „Herzblatt“ öffnete ich langsam die milchige Zugangstür zum Spa. Trommelwirbel in meinem Kopf. Und schon wieder: Jackpot! Und was für einer. Schwimmbecken, Whirlpool, tausende Handtücher, Kuschelecken, Holzliegen und alles in einem sehr stilvollen farbigen Mix. Nennt sich sowas dann „Design-Wellness“? Zu viele Fragen in meinem Kopf. Entspannung musste her. Zu meinem Glück war ich zu dem Zeitpunkt auch noch der einzige Haushalt im Spa und konnte mich richtig austoben und auch nackt herumtanzen.
Erst schwimmen oder erst saunieren? Natürlich erst duschen. Der Plan stand. Erst in den heißen Whirlpool, dann in den kalten Swimming Pool und dann in der Sauna aufheizen und abschließend ein Nickerchen – vielleicht sogar im Whirlpool. Ich bin halt ein Genie. Ich stieg sogleich in den Whirlpool und in dem Moment ereilte mich auch schon die größte Enttäuschung des Tages. Der Whirlpool (zwar dauerhaft mit eingeschalteten Massagedüsen) war für einen Whirlpool eiskalt bzw. von der Temperatur her genauso wie der Swimming Pool. Und dann habe ich auch erst gesehen, dass auf der Hauptseite das Überlaufwasser des Whirlpools in den Swimmingpool läuft. Ist diese Verbindung vielleicht der Grund für die Gleichstellung der Temperatur? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich es keine 2 Minuten im Whirlpool aushielt…. Für einen Swimming Pool ist die Temperatur akzeptabel, da man sich bewegt. Aber für einen Whirlpool, in dem man stundenlang dahinvegetieren will leider gar nicht.
Ausgekühlt habe ich mich in den Saunabereich begeben und hier gab es dann eine weitere kleine Überraschung, denn neben der klassischen Sauna befand sich ein Dampfbad. Nicht jedes Hotel führt auch ein Dampfbad und die meisten blieben während Corona immer noch geschlossen. Trotzdem erst in die Sauna. Denn der Wechsel von der Sauna ins Dampfbad geht schneller als andersherum.
Die Sauna ist solide und relativ groß für ein Hotel-Spa mit bis zu 3 Ebenen. Es gibt kein manuelles oder automatisches Aufguss-System. Schlichtweg sind keine Aufgüsse möglich. Mein klarer Favorit sind selbstgemachte Aufgüsse mit reinem Wasser. Aber am Ende ist kein Aufguss besser, als ein mit Formaldehyd verbandelter Aufguss von klassischen Aufgussmitteln. Entspannung kehrt ein und ich mache es mir gemütlich. Aber nicht einschlafen!
Die Sauna hat gut geballert, also schnell raus und eiskalt abbrausen und dann eine Pause, ach was, schnell noch ins Dampfbad. Aus hygienischen Gründen (und vor allem in einem Hotel Spa mit tausenden Handtüchern) sitze ich im Dampfbad ebenfalls auf einem Handtuch. Und dann erwartungsvoll dem Mysterium Dampfbad zuschauen. Wann kommt der Dampf? Wie viel Dampf kommt? Wann fallen die ersten heißen Wassertropfen von der Decke auf mich herunter? Der Dampf kam zügig und in großen Mengen. Gefällt mir. Nach kurzer Zeit stand ich dann auf und machte einen auf wilde Dampfmaschine und war mit allen Körperteilen nur wild am rumrudern, um noch etwas mehr Hitze auf der Haut für mich zu produzieren.
Nun aber Pause. Unter der Dusche kurz abgebraust. Dann wieder 2 Minuten in den kalten Whirlpool, um abzukühlen. Ab auf die Liege und ja nicht einsch..la..f… WEG. Wollte mir eigentlich noch einen Wecker stellen, aber dann war es um mich geschehen. Zu meinem Glück kam nach circa 30 Minuten eine Familie mit kleinen Kindern rein, die wild am rumbölken waren und mich geweckt haben. Danach wurde es natürlich etwas unentspannter im Spa-Bereich, aber dafür kann ja niemand etwas. Und selbstverständlich erklärten die beiden kleinen Kinder den Swimming Pool und den Whirlpool zu ihrem privaten Territorium, sodass man gar nicht mehr vermag sich dort hinzubegeben. Aber man will Kinder ja auch Kinder sein lassen.
Es gab zum Abschluss noch jeweils zwei Kombi-Runden aus Sauna und Dampfbad und dann war ich zufrieden und startklar für meine restliche Abendplanung. So kann man gut in den Abend starten.
Am nächsten Morgen habe ich von 7 – 8 Uhr auch noch einmal die Frühshoppen-Runde alleine im Spa gedreht, um wieder klar zu kommen und alle Giftstoffe auszuschwitzen. Was für ein Start in den Tag.
Kritik gibt es nur bezüglich des kalten Whirlpools, zu kleiner Handtücher (zum Schwimmen gut geeignet, fürs Saunieren oder als Liegen-Unterlage leider nicht geeignet) und eine etwas steril wirkende Sauna-Ecke (hier hätte man den Farbenfrohmut weiter fortführen können).
Aber alles in allem hält der Spa-Bereich was das Hotel selbst auch im Grundsatz verspricht: Stil, Eleganz, Frohmut und ein Hauch von Luxus.
Hier geht es zur Website: https://www.side-hamburg.de/