Platz 28 - Aquarama Kristiansand (Norwegen)

Ich habe  den Sommer über in Norwegen verbracht. Ein drei-wöchiger Road Trip durch das Nirvana der nordischen Welthalbkugel. Wildcampen, eins werden mit der Natur… Leider hatte die Natur auch ihre Schattenseiten für mich, sodass ich zum Ende der Reise in die Situation der Reue kam, dass ich nur einen SUV Mietwagen hatte und keinen Camper oder Wohnmobil. Der Wettergott war mir nämlich nicht mehr hold und ließ es die letzten 3 Tage durchregnen, weswegen ich mich leider im Mietwagen einhausen musste und dort die Zeit über eingepfercht war.

ABER Abhilfe war in Sicht, denn in unserem norwegischen Abfahrthafen Kristiansand sollte es eine Therme geben. Also schmiedete ich den Plan, den letzten vollständigen Tag komplett in der Therme zu verbringen. Also saunieren, schwimmen, schlafen, repeat.

Guter Dinge habe ich mich auf zur Therme gemacht, die von außen wiederum doch eher etwas klein und heruntergekommen aussah. Ich hatte einfach die Hoffnung „Außen Pfui, Innen Hui“. Im Schwimmbereich angekommen, fand ich 2 Schwimmbecken, einen Sprungturm und ein paar Rutschen vor. Aber egal, ich wollte nur schnellstmöglich ins Spa, weil mir arschkalt war. Über den gesonderten Zugang gelangte ich endlich ins Spa. Ins Spa… sorry, das war kein Spa… keine Therme, kein gar nix… mir fielen und fallen leider keine Worte für die dortigen Zustände ein.

 

Die Gesamtfläche des sogenannten Spa glich eher einer klitzekleinen 50qm Wohnung als allem anderen. Direkt nebeneinander lagen zwei SB-Saunen und ein Dampfbad. Direkt daneben befand sich ein kleines Wärmebecken und zwei offene Duschen zur Abkühlung. Am Ende des Ganges war noch eine weitere Tür gelegen, allerdings war diese verschlossen. Aber wo nun hin mit unsere Sachen? Keine Ahnung, es gab keine Umkleidekabinen oder Stauraum und darüber hinaus direkt am Wärmebecken lediglich 2 etwas heruntergekommene Sessel. Noch war ich alleine, aber wo wollen sich all die Leute ausbreiten und niederlassen, wenn es voll wird? Ein unbekanntes und nicht lösbares Rätsel.

Mit der Zeit wurde es dann auch voller im sogenannten Spa und das Chaos nahm seinen Lauf… Mit der Zeit stand der Gang ziemlich unter Wasser durch den hohen Durchlauf in den Duschen und dem Wärmebad. Das Wärmebecken und die beiden Saunen waren durchgängig sehr voll – zu voll, aber wo sollten die ganzen Menschen denn auch sonst hin. Die beiden Saunen hatten lediglich einen Vorteil, und zwar waren es SB-Saunen, in denen die Gäste die Aufgüsse selber machten. Und da es sich um die nordischen Länder und den Ursprungs des Saunierens handelte, war das zur Verfügung gestellte Aufgusswasser ohne lästige Zusatzstoffe oder Öle. Das waren dann aber auch schon alle positiven Aspekte dieses Ortes. Denn der nächste Kritikpunkt kam sogleich – Nacktheit war absolut verboten in dem Bereich. In der Sauna und der ganzen „Fläche“ musste man Badesachen tragen. Nackt ein Handtuch umzuwerfen war ebenfalls untersagt. Für mich gibt es nichts Schlimmeres als ein Badesachenkult in der Sauna. In meinen Augen unästhetisch, unpassend und die Bänke in der Sauna waren die ganze Zeit klitschnass.

Nach ein paar Runden des Saunierens wollte ich abschließend im Wärmebecken noch ein bisschen dahinvegetieren. Als ich dort so lag und um mich schaute, fiel mir auf das nebenan eine Frau in einem der Fußwärme-Becken sich die Beine rasierte. Mir wurde bei dem Anblick einfach nur schlecht und wir entschieden uns in dem Moment da Spa wieder zu verlassen.

Zwischenzeitlich wurde aber auch die geheimnisvolle Tür am Ende des Ganges aufgeschlossen, hinter welchem sich ein Schwimmbecken befand. Aber auch hier gab es keine Liegen und nur 2 weitere der komischen Sessel. Das Schwimmbecken wollte ich nutzen, um ein paar Bahnen zu kraulen. Nach 6 Runden musste ich aber auch dies abbrechen, weil das Wasser dermaßen überchlort war, dass meine Augen höllisch brannten und ich gefühlt nichts mehr sehen konnten.

Zur Quintessenz lässt sich nur sagen, dass ich nicht noch einmal und auch nicht für umsonst dieses „Spa“ betreten würde und ich allen nur ans Herz legen kann, sich dort auf keinen Fall auszuprobieren.

 

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