Platz 9 - 25hours hotel Zürich West

Warum eigentlich nur Saunen in Norddeutschland testen? Wieso nur in Deutschland? Oder der EU? Einfach mal ganz verrückt sein und in die Schweiz nach Zürich fliegen. Denn dort soll es zwei sagenhafte Hotels geben – natürlich mit entsprechendem Spa Bereich --> die beiden 25hours hotels.

 

Und wer meinem Blog aufmerksam folgt, der weiß, dass es nicht mein erster Besuch bei einem 25hours hotel war. Vor Jahren war ich bereits in Hamburg in der Hafencity in einem der 25s (Key Facts: Container Sauna auf dem Dach mit Blick über den gesamten Hafen. Grandios!). Da hielt ich es nur für wahrscheinlich, dass die 25s in Zürich auch besonders und ähnlich gestaltet sein müssen.

 

Kurzerhand also ein Wochenende in Zürich organisiert mit jeweils einer Nacht in beiden Hotels. Das 25hours hotel Zürich West sollte unser erster Halt werden. Von außen ein etwas klobiger, leicht industrialistisch wirkender Hochbau mit 6 Stockwerken. Die Hoffnung war groß, dass auch hier das Spa im obersten Stock ist.

 

Kurzer Schwenk: Das Hotel selbst wirkt von außen harmlos, hat es aber von innen faustdick hinter den Ohren. Das komplette Design, Interior und Atmosphäre sind geprägt von Kunst, Individualismus und einer Mischung aus Wohnzimmer und purer Verrücktheit. An jeder Ecke kann man etwas Neues entdecken und auch die Zimmer waren von feinster Qualität. Spoiler: Vom Prosecco-Frühstück will ich gar nicht erst reden.

Aber genug vom Hotel selbst. Es geht ja bekanntermaßen um den Spa Bereich. Dieser lag tatsächlich im obersten und damit 6. Stock. Betretend erscheint einem erst einmal ein Fadenvorhang, um den Gästen den ersten Blick zu rauben und einen Akzent zu setzen. Nach links weiterlaufend erblickt man schon einen Teil des „Gyms“. Einige Laufgeräte und anderes Sportgedöns – ist ja zum Glück nicht mein Fachgebiet. ABER mitten im Gym steht ein Tresen. Mit einem Frischwasserhahn (leider gibt es immer öfter Spas, in denen kein Wasser gestellt wird; für den Wasserhaushalt beim Saunieren eine miserable Idee). Aber was ist das? Halleluja! Ein prall gefüllter Kühlschrank mit Kaltgetränken. UND Bier! Das nenne ich mal Service der Extraklasse. Denn wer spült sich nach einem heißen Saunagang nicht gerne ein geschmackvolles Getränk die Kehle herunter. Oder davor. Also her mit dem Hopfenwasser. Und auch Handtücher standen in unendlicher Anzahl zur freien Verfügung.

Vom Tresen aus sieht man dann auch schon die Sauna. Oder trifft es der Begriff „Saunabunker“ oder „Saunaklotz“ eher? Der gesamte Bereich ist eher filigran und stilvoll eingerichtet und mittendrin steht dieses klobige massive Etwas aus Holz. Ferner wie ein Meteorit, der irgendwo eingeschlagen ist und sich optisch von der gewohnten Umgebung ganz und gar abgrenzt. Von der Seite aus sieht man dann aber auch schon die Eimer zum ritualisierten Aufwärmen der Füße zur Regulierung der Körpertemperatur (für mich Schnick Schnack, aber für andere Gäste bestimmt von Vorteil), sowie ein Sauna-Eimer mit Aufguss-Wasser. Eigene Aufgüsse möglich, ein Traum für jedes Hotel Spa und dann auch noch ungepanscht, also ohne gesundheitsschädliche Essenzen oder Öle.

 

Geht man nun um die vordere Ecke der Sauna kommt bereits der erste Aha-Moment. Die Front der Sauna ist nicht nur vollverglast, sie steht auch noch vor der vollverglasten Außenwand des Hotelgebäudes und bietet einen Blick auf einen Teil der Zürcher Altstadt und die dahinter liegenden Gebirgszüge. Aber damit auch noch nicht genug, denn die Glasfront der Sauna ist orange eingefärbt und bietet daher mit der einfallenden Sonne, die wir zum Glück hatten, eine perfekte Farblichttherapie, die einfach nur ein Gefühl von Wonne schuf.

 

Also rein in das Schmuckstück. Die Sauna ist gefühlt noch relativ neu bzw. sieht sie zumindest noch so aus. Frisches Holz, gute Steine, keine Gebrauchsspuren. Und der große Ofen ist zusätzlich noch in eine Holzverblendung geschalt, damit kein Risiko eines Kontakts mit dem Ofen riskiert wird. Die Sauna war auf gute 90 Grad eingestellt. Wir haben nun also unsere erste Runde angetreten und nackt in der Sauna sitzend den gegenüberliegenden Gebäuden gezeigt was wir zu bieten haben. Ich bezweifle, dass von außen irgendwas auf die Entfernung erkennbar war, aber zum Glück zeige ich ja grundsätzlich gerne was ich habe.

Im Anschluss befinden sich auf der Rückseite der Sauna 3 verschiedene Duschmöglichkeiten. Eine davon sogar mit Duschvorhang, in einem abgesenkten Fassboden stehend. Also auch etwas für die schüchternen Genossen, um hinterher den Schweiß abzuspülen und sich zu erfrischen (beim Eingang sind die „richtigen“ Duschen zum Duschen Duschen – mit Shampoo und Co.).

 

Sofern Winter ist, wie es bei uns war, macht natürlich auch die Außenterrasse sehr viel Spaß. Dampfend und nackt an der frischen, eisigen Luft – welch ein Genuss. Im Sommer kann man auf der Außenterrasse auch sehr gut entspannen – ob nackt oder bedeckt – da der Blick nach draußen durch eine löchrige Außenfassade geschützt wird.

 

Abrundend ist hinter der Sauna eine kleine Entspannungsecke mit außerordentlich gemütlichen Leinen-Sesseln und wieder diesem einmaligen Blick auf Zürich. Ungewollt bin ich dort auch direkt eingeschlafen. Im Anschluss gab es dann noch weitere 4 Runden voller Sauna-Genuss und Entspannung hinterher.

Das 25hours Hotel Zürich West ist gut geschnitten, mit einer Tram vor der Haustür, großartiger Einrichtung, Zimmer, sowie Mitarbeiter und einer Rooftop Sauna, die man nur selten antreffen mag mit diesem einmaligen historischen und natürlichen Ausblick.

 

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